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外交部的傅莹的德国明镜专访-我看很能干比吴仪都强(民族自尊感)

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发表于 2011-8-23 07:32 AM | 显示全部楼层 |阅读模式


外交部的傅莹值得称赞,见内-德国明镜专访

从前她的几次面对不友善采访也很有水平。。

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 中新网8月23日电 据外交部网站消息,外交部副部长傅莹17日接受德国《明镜》周刊采访。傅莹就中国航母出海、西亚北非局势、西方金融危机等回答了记者提问。以下是答问全文:
  明镜:傅莹女士,当今世界很少有国家像中国这样让西方如此着迷,同时又令西方如此警觉。你们现在第一艘航母都已经出海了。中国为什么需要把自己武装到如此地步?
  傅莹:中国第一艘“航母”海试是一件令人振奋的事情。这是中国人民的夙愿,是中国国防力量发展的自然结果。虽然所谓的“航母”不过是买来的舰体,经过我们的整修,主要用于科研和训练用途,还远远不是一艘完全意义上的航母。中国在这方面和其他国家还有不小的差距。
  明镜:中国难道没有比增加军费预算更重要的花钱的地方吗?
  傅莹:中国国防力量发展给许多事情让过路。发展经济、提高人民生活水平、实现财富的公平分配仍然是中国的头等要务。我女儿这代人是没有经历过饥饿的第一代中国人,这是非常了不起的进步。你们对中国军力的担心在我看来,是受到陈旧的两大阵营意识形态对立思维的影响。你们对美国、法国等盟友拥有航母就感到放心,而中国拥有一艘航母你们就感到担心了。
  明镜:为了维护自身利益,中国会走多远?例如在涉及南海主权的争议中,有的时候调门相当高。
  傅莹:我们与有关声索国一直进行着对话,2002年还签署了《南海各方行为宣言》。为何现在又闹出如此大的动静呢?这让我们也感到困惑。当然,这只是口头上的争论,重要的是南海航道依然和平畅通,并没有发生战争冲突。
  明镜:美国人显然对中国的意图有疑虑。据说巴基斯坦允许中国接近美军在行动中坠毁的高科技直升机残骸。你能确认这是否属实吗?
  傅莹:中巴两国都已对这个传言予以否认。我认为重要的问题是:中美两国是不是敌人?我们要走向战争吗?我们在准备要和对方开战吗?中方肯定没有这种想法。美国坚持对华武器禁运是很不友好的姿态,中方没有威胁美国的意图,但是西方总是在冷战的框架下看中国,这常常令中方难以理解。
  明镜:很多德国人虽然对中国的发展感到钦佩,但却将中国视为竞争对手而不是合作伙伴。对此你们能够理解吗?
  傅莹:很高兴你提到这个问题,我对此也一直在思考。如果你们承认中国取得发展,承认在中国有很多百姓脱离贫困,那你们就必须承认中国所做的肯定是正确的,也必须承认存在着不同政治制度。西方国家狭隘地认为只有自己的制度才是唯一可行的。也许在你们自己的国家的确如此,不过正如在最近的金融危机中所显示的,西方体制也会出现问题。
  明镜:即便长期观察中国的人也无法了解中国是怎样决策的。很多人都对中国的决策和意图心存疑虑,感到不够透明,这让你感觉意外吗?
  傅莹:中国的政治制度产生于它的历史经历,植根于自身的文化,并正在经历持续不断的改革,加强民主决策机制就是改革的内容之一。要确保决策正确,就必须倾听民众的呼声,听取他们的批评。任何政府一旦脱离与群众的联系都难以为继。我们是能够用带有批评性的眼光审视自己的。
  目前倒是西方国家政府遇到了问题。我们正密切关注发生在西方的事情,试图去理解为什么会有这么多政府犯错误?为什么政党会做出无法兑现的承诺?为什么政府会寅吃卯粮?是否你们自冷战结束后开始停滞?变得骄傲自满了?
  明镜:复杂的民主制度相对于中国而言处于劣势。你们是否会有一种优越感?
  傅莹:中国人通常很谦虚,不常用“优越感”这个词。我们尊重你们取得的成就,并向你们学习。你们已经处于后工业化时代,你们遇到的问题有一天也许会在中国出现,我们很想知道你们怎么解决这些问题,看能否从中学习。
  明镜:最近中国艺术家艾未未被捕在德国被视为挑衅行为。他在柏林人脉很广,而且他被捕就发生在德国外长韦斯特维勒访华并在北京出席德国启蒙艺术展之后不久,这是否是有意而为?
  傅莹:所以我说你们很自负嘛,你们确实太看重自己了。中国为什么要将自己在一个内部事务上的处理与某位欧洲国家外长访华联系在一起呢?我看不到二者之间有任何关联。你所提及的这个案子是一起进入司法调查的案件。我对此不感兴趣。
  但我想问的是,你们德国人知道多少中国艺术家、作家、歌星、影星?你们对中国的看法太过狭隘和负面,这也是我们不喜欢和你们讨论人权问题的原因。我们对人权的理解基于《联合国宪章》的原则,包括保障人的政治权利、生存权和发展权等。但对你们来说,人权似乎只与一些试图颠覆国家和违反法律的个人有关。从中国与西方打交道的第一天开始,我们就在谈人权问题,很多议题经过讨论,得到解决,但是你们不断提出新的议题,直至今日,“人权”已经变成了批评中国的工具,不管中国有多大进步,不管我们为此做了多少努力。
  明镜:一个强大的中国是否会因为阿拉伯国家一些政权被推翻而害怕几个激进人士?
  傅莹:当前的西亚北非局势引起了全世界的广泛关注,我们也在试图理解引发这些革命的根源。但我并不认为这与中国有什么直接关联,是一些西方分析人士习惯性地把各种各样的问题同中国联系起来。如果你觉得你们的社会足够强大,阿拉伯国家革命不会波及到你们,那你又凭什么认为中国的社会脆弱到会受到影响呢?皮尤研究中心2010年的一项民调显示,超过87%的中国民众认为,中国政府的领导是正确的。在西方国家的民调似乎却不是这样的结果。
  明镜:中国一直对西方政要会见达赖喇嘛反应强烈。中国建议其他国家通过对话解决争端,为什么中国自己还不能与他达成一致呢?
  傅莹:我们和达赖喇嘛的分歧在于他的政治观点和主张。你如果看看他的具体主张就能了解,他最终追求的是西藏独立。西藏是中国的一部分。对话的大门始终是敞开的。我很高兴地看到有越来越多的人走进西藏,越来越多的人能够更好地了解那里人们生活改善的状况。
  明镜:遗憾的是,记者进西藏采访仍然受到限制。
  傅莹:可能对西方记者的采访意图和动机还存在一些不信任的问题。有些记者对西藏乃至对中国所作的报道,就好像一个人去参加婚礼,不去关心喜庆的场面,只关注角落里的东西并加以详尽报道。尽管他们的有些报道也许是事实,但却是选择性的事实。
  明镜:达赖已正式宣布政治退休。这难道不是一个很好的时间点来寻求解决方案吗?
  傅莹:这恰恰说明,他一直把自己当作西藏政教合一的主宰。但那个时代已经结束了,西藏正在不断发展和改善。现在要看达赖能否真正放弃自己的政治诉求。
  明镜:不仅西藏快速发展, 当西方深陷债务泥潭之际,中国却取得了梦境般的增长,共产主义制度是否最终战胜了资本主义制度?
  傅莹:中国不是前苏联。在冷战时期,西方和前苏联都想消灭对方,争得你死我活,那是你们的战略矛盾。中国很早就开始支持两德统一。
  明镜:到六月底,中国持有1.165万亿美元的美国国债和7000亿美元的欧元债务。现在中国经济上已是一个超级大国,这对未来的政治力量格局意味着什么?
  傅莹:许多人声称当今世界的权力正从西方移向东方,我们更倾向于认为权力在扩散。现存的国际体系是在二战后建立的,所适应的是发达国家的大约10亿人口,这个体系需要改革了。中国只是新兴国家之一,巴西在增长,印度在增长,部分非洲国家也在增长。将来会有30至40亿人口参与更加广泛的工业化进程,需要通过改革照顾到他们的利益。当然,这种改革应该是循序渐进的,不是通过战争,不是通过冲突,而是通过对话来实现。
  明镜:西方会不会沦为失败的一方?
  傅莹:西方目前虽处于困境,但欧美也曾战胜过许多严重的困难。西方经济能否实现反弹,与中国休戚相关。我们彼此依存度非常高,西方的损失并不意味着中国的收益,大家都在同一条船上。我们的确对西方的经济困局感到担忧,因此默克尔总理和萨科齐总统联合表态应对这一问题是本周的好消息。最近我还与同事们讨论欧盟的未来,大家的基本观点是,如果欧洲国家携手解决问题,欧盟将继续前行,更加一体化,否则欧元区就有可能垮掉。
  明镜:如果西方金融危机继续蔓延,对于中国意味着什么?
  傅莹:所有人都会受到影响。
  明镜:如果经济危机影响扩散到中国,中国是否担心政权稳定?
  傅莹:当西方政府遇到经济危机时,你们会担心自己的政治制度吗?那我们为什么要这样担心呢?当然中国的改革还在进行中,我们将继续前进。
  明镜:很长一段时间里,西方曾认为中国的发展对所有参与者有利。但目前即使在世贸组织这样的国际机构中,人们越来越深刻的印象是,中国要推动国际经济格局向对自己有利的方向发展,长期人为压低人民币汇率就是人们经常提到的例子之一。
  傅莹:中国无意统治世界。如果你们认为自己处于世界的中心,认为自己垄断了一切真理、一切正确的理念和价值观,那当你们意识到世界上存在价值观和文化的多样性时就会感到不舒服。如果你们认为自己赢得了冷战,那冷战已经过去了,结束了,终结了。这是一个崭新的世界,不要再居高临下,也不要试图包办代替,请与我们平等对话,学习去尊重其他人,而不是以冷战方式去臆造一个新对手,让我们一起合作。
  明镜:中国的很多事情对于接受西方教育的人来说难以理解,其中包括中国外交政策的一些做法,例如中国同朝鲜和北苏丹的领导人有交往。中国这么做的指导思想是什么?
  傅莹:中国自身的艰难历史教育我们,不要强加于人,也不要支持别人这样做。中国是联合国安理会成员,我们在苏丹达尔富尔地区有数百名维和人员。如果不喜欢一个国家的领导人,就直接插手其内部事务,只会导致混乱。想想你们自己并不总是成功的干涉经历吧……
  明镜:你指的是在阿富汗军事行动?
  傅莹:你们可以反思一下。
  明镜:存在上述分歧的情况下,未来的大国将如何合作应对全球性挑战?
  傅莹:我们必须拆除不信任的高墙。否则,遇事总是以自己的感受或价值观划线,只会带来麻烦。中国始终是国际事务的积极参与者,无论是派遣维和部队、在索马里海域护航,还是应对气候变化问题,你都会发现这一点。
  明镜:被看作新兴经济超级大国的感觉如何?
  傅莹:你过奖了。
  明镜:这是否也让你们感到压力?
  傅莹:谈不上。我们不认为自己是超级大国。你在中国身上不会看到美国,也不会看到前苏联。你会看到一个人口众多、有文化底蕴的大国,一个更满足、更幸福,有自己的目标和对世界友好的国家。别担心中国,没有必要。
  明镜:傅莹女士,谢谢你接受采访。


所有跟帖: • 回答的确实有水平,滴水不漏。记者都是刁钻的问题,却被轻松化解。这就是气魄。 -tubaozi12- ♂    (0 bytes) (3 reads) 8/23/11 04:11:14 • 给我的感觉是被采访者居高临下的气势,相比之下采访者的猥琐小人心态毕现 -uknogood-
发表于 2011-8-23 08:07 AM | 显示全部楼层
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发表于 2011-8-23 08:48 AM | 显示全部楼层
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发表于 2011-8-23 08:54 AM | 显示全部楼层
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发表于 2011-8-23 11:46 AM | 显示全部楼层
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发表于 2011-8-23 12:03 PM | 显示全部楼层
Germany is very annoying.
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 楼主| 发表于 2011-8-23 12:07 PM | 显示全部楼层
ppteam 发表于 2011-8-23 13:03
Germany is very annoying.

这帮纳粹后裔。瞧这些问题,全是恶毒地指控。

傅莹的反击还是太温和了些。
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发表于 2011-8-23 12:09 PM | 显示全部楼层
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发表于 2011-8-23 08:05 PM | 显示全部楼层
awesome!
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发表于 2011-8-23 08:54 PM | 显示全部楼层
good stuff, any one has a English version, it becomes handy during the office battles    She is really able to 反客为主暴露出他的不怀好意 
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发表于 2011-8-24 12:10 AM | 显示全部楼层
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 楼主| 发表于 2011-8-24 05:46 AM | 显示全部楼层
纳粹传人明镜配的照片,专门选张把她拍得简直凶神恶煞。鬼子没有好东西。

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发表于 2011-8-24 06:41 AM | 显示全部楼层
bokchoy888 发表于 2011-8-23 21:54
good stuff, any one has a English version, it beco ...

德文原版:

"Der Westen ist hochnäsig"

Chinas stellvertretende Außenministerin Fu Ying, 58, wirft Europäern und Amerikanern vor, die Vorurteile des Kalten Krieges zu pflegen, sie weist Vorwürfe wegen der Behandlung des Künstlers Ai Weiwei zurück und bestreitet, dass Peking die Welt regieren wolle.

SPIEGEL: Frau Ministerin, kein Land bewundert der Westen derzeit so sehr wie China - und kaum eines macht ihm so viel Angst mit seinen Tarnkappenflugzeugen, seinem ersten Flugzeugträger. Wozu braucht China so viel Rüstung?

Fu: Das Auslaufen unseres ersten Flugzeugträgers in der vorvergangenen Woche war ein aufregendes Ereignis. Das Volk hat darauf gewartet und betrachtet das als natürlichen Schritt eines wachsenden chinesischen Militärs, selbst wenn es nur ein reparierter, gebrauchter Flugzeugträger ist, der für wissenschaftliche Zwecke und Training genutzt wird und der weit davon entfernt ist, voll einsatzfähig zu sein. China liegt da hinter anderen Ländern zurück, die USA beispielsweise besitzen seit langem eine hochentwickelte Flugzeugträger-Flotte.

SPIEGEL: Wären nicht andere Dinge vordringlicher, als das Militär-Budget aufzustocken?

Fu: Die Entwicklung unserer Streitkräfte kommt lange nach anderen Dingen, nach dem Wohlergehen des Volkes, nach der Verbesserung des Lebensstandards. Die Generation meiner Tochter hat als erste keinen Hunger mehr erlebt, das ist ein unglaublicher Fortschritt. Ihre Besorgnis gegenüber dem chinesischen Militär scheint mir stark vom stereotypen Blick des alten Blockdenkens geprägt. Sie haben zwar Vertrauen, wenn andere Länder, Ihre Alliierten wie Amerika und Frankreich, Flugzeugträger besitzen, fühlen sich aber unwohl, wenn auch wir einen haben.

SPIEGEL: Wie weit wird China gehen, um seine Interessen zu verteidigen? Im Streit um die Hoheit im Südchinesischen Meer sind immer schärfere Töne zu hören...

Fu: Auch wir fragen uns, warum es jetzt zu dieser starken Rhetorik kommen muss, obgleich wir uns ja mit den beteiligten Ländern seit langem im Dialog befinden. Aber es ist ein Streit der Worte, und entscheidend ist, dass der Schiffsverkehr im Südchinesischen Meer friedlich bleibt, dass es keinen Krieg gibt.

SPIEGEL: Die Amerikaner zweifeln offenbar an Ihren Absichten. Pakistan soll China Zugang zum Wrack des an der Operation gegen Osama Bin Laden beteiligten Hightech-Helikopters gewährt haben. Stimmt das?

Fu: Sowohl China als auch Pakistan haben das dementiert. Wichtiger scheint mir die Frage: Sind China und die USA Feinde? Werden wir Krieg haben? Bereiten wir einen Krieg gegeneinander vor? Wir betrachten das jedenfalls nicht so. Es ist nicht besonders freundlich, dass die USA ein Waffenembargo gegen China aufrechterhalten. Wir haben nicht die Absicht, die USA herauszufordern, und wir betrachten die USA auch nicht als Bedrohung für uns. Der Westen neigt dazu, die alte Schablone des Kalten Krieges auf China anzulegen. Das verwundert China sehr.

SPIEGEL: Viele Deutsche misstrauen China und betrachten Ihr Land eher als Rivalen denn als Partner. Verstehen Sie das?

Fu: Das beschäftigt mich sehr. Wenn man grundsätzlich anerkennt, dass zahllose Menschen in China aus der Armut geführt wurden, dann muss man akzeptieren, dass China auch irgendetwas richtig macht. Man muss dann wohl auch akzeptieren, dass es unterschiedliche politische Systeme gibt. Der Westen glaubt, dass nur sein System funktioniert. Das mag für manche Länder so sein, aber wie man an der jüngsten Finanzkrise sieht, haben auch sie gelegentlich Schwierigkeiten. Der Westen ist hochnäsig geworden. Demokratie allein bringt eben noch kein Essen auf den Tisch. So ist die Wirklichkeit.

SPIEGEL: Chinas Führung erscheint geheimnisvoll abgeschirmt, selbst langjährige Beobachter rätseln, wie politische Entscheidungen zustande kommen. Wundert es Sie da, dass viele den Absichten Chinas misstrauen?

Fu: Das chinesische Modell ist aus Chinas Geschichte entstanden, es gründet auf seiner eigenen Kultur und unterliegt einem ständigen Reformprozess, zu dem auch die Stärkung des demokratischen Entscheidungsprozesses gehört. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, muss man den Menschen zuhören, ihre Kritik hören. Keine Regierung überlebt lange, wenn sie die Verbindung mit dem Volk verliert. Und wir haben einen durchaus kritischen Blick auf uns selbst.

SPIEGEL: Was der Westen am chinesischen Modell vermisst, sind Transparenz und Rechtsstaatlichkeit.

Fu: Es sind doch westliche Regierungen, die derzeit Probleme haben. Wir verfolgen genau, was im Westen geschieht. Wir versuchen zu verstehen, warum so viele Regierungen Fehler machen. Warum geben sie Versprechen, die sie nicht einlösen können? Warum geben sie mehr Geld aus, als sie haben? Stagniert der Westen seit Ende des Kalten Krieges? Oder ist er einfach nur selbstgefällig geworden?

SPIEGEL: Demokratien sind kompliziert und gegenüber straff geführten Systemen mitunter im Nachteil. Fühlen Sie sich überlegen?

Fu: Überlegenheit ist nicht das Wort, das wir benutzen würden. Chinesen sind bescheiden. Wir respektieren Ihre Erfolge und lernen von Ihnen.

2. Teil: "Ich habe kein Interesse, weiter darüber zu reden"

SPIEGEL: Der Fall des kürzlich inhaftierten Künstlers Ai Weiwei, der Verbindungen nach Berlin unterhält, wurde in Deutschland als Provokation empfunden. Geschah es eigentlich bewusst, dass er kurz nachdem Außenminister Guido Westerwelle mit chinesischen Offiziellen eine Ausstellung in Peking eröffnet hatte, festgenommen wurde?

Fu: Sie halten sich wirklich für sehr bedeutend. Genau deshalb denke ich, Sie sind hochnäsig. Warum sollte ein Land wie China in innenpolitischen Fragen einen Zusammenhang mit dem Besuch eines europäischen Außenministers herstellen? Der Fall, den Sie erwähnen, ist eine juristische Angelegenheit, nichts weiter, und ich habe kein Interesse, weiter darüber zu reden.

SPIEGEL: Wenn das ein juristischer Fall ist, warum wurde Ai Weiwei dann nicht öffentlich angeklagt, sondern verschwand einfach für 81 Tage? Der Vorwurf der Steuerhinterziehung scheint wenig überzeugend.

Fu: Wenn Sie so großes Interesse an diesem Fall haben und glauben, Gesetze seien gebrochen worden, können Sie das gern vorbringen. Wir leiten es an die zuständigen Behörden weiter. Ihr Blick auf China ist sehr verengt und negativ, das ist der Grund, weshalb wir mit Ihnen nicht gern über Menschenrechte sprechen. Unser Verständnis bezieht sich auf die Uno-Charta, sie garantiert politische Rechte, das Recht auf Leben und das Recht auf Entwicklung. Aber für Sie existieren Menschenrechte nur im Zusammenhang mit Einzelpersonen, die staatszerrüttend wirken oder Gesetze brechen.

SPIEGEL: Manche dieser Menschen stehen symbolisch für Hunderte andere.

Fu: Aber rücken Sie das bitte ins Verhältnis! Hier leben 1,3 Milliarden Menschen. Vom ersten Tag an, seit wir mit dem Westen Beziehungen aufnahmen, reden wir über Menschenrechte. Heute wird das westliche Verständnis der Menschenrechte als Instrument gegen uns genutzt, egal wie sehr sich China verbessert, egal wie intensiv wir auch daran arbeiten.

SPIEGEL: Können Sie etwas Konkretes zum Fall Ai Weiwei sagen?

Fu: Gegen ihn wird ermittelt. Er ist jetzt nach Hinterlegung einer Kaution unter Auflagen entlassen. Kein weiterer Kommentar.

SPIEGEL: Während die arabische Welt einen Diktator nach dem anderen verjagt, erleben kritische Journalisten, Anwälte und Menschenrechtler hier eine Welle der Repression, manche sprechen schon von einem "Chinesischen Winter". Fürchtet China eine Handvoll Aktivisten?

Fu: Die Ereignisse im Nahen Osten haben auch bei uns Aufmerksamkeit erregt. Allerdings sehe ich keinerlei Bezug zu China, außer der alten Gewohnheit westlicher Analysten, alles, was in der Welt nicht gut läuft, irgendwie mit China in Zusammenhang zu bringen. Wie kommen Sie darauf, dass die chinesische Gesellschaft dafür anfällig sein könnte? 87 Prozent der Chinesen sagen nach einer Umfrage des Pew Research Center von 2010, ihre Regierung tue das Richtige. Das kann die US-Regierung leider nicht von sich behaupten.

SPIEGEL: China reagiert stets empfindlich, wenn sich westliche Politiker mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, treffen. Anderen Ländern empfehlen Sie, Streitfälle im Dialog zu lösen. Warum gelingt es China nicht, mit dem tibetischen geistlichen Führer eine Einigung zu finden?

Fu: Unsere Schwierigkeiten mit dem Dalai Lama betreffen seine politischen Ansichten und Forderungen. Wer seine Webseite liest, versteht sofort, dass er ein unabhängiges Tibet anstrebt.

SPIEGEL: Dem widerspricht er eindeutig, er möchte nicht Separation, sondern mehr Autonomie.

Fu: Tibet ist ein Teil Chinas. Aber natürlich ist die Tür für den Dialog immer offen, er ist immer willkommen.

SPIEGEL: Der Dalai Lama hat sich von seinen Ämtern offiziell zurückgezogen. Ist das nicht ein guter Zeitpunkt, Frieden zu schließen?

Fu: Dass er sich von seinen politischen Ämtern zurückzieht, belegt doch nur, dass er sich offenbar als König und Gott in einem betrachtete, also als die Macht in Tibet. Aber diese Zeiten sind vorbei. Tibet entwickelt sich endlich, es geht der Region wirklich immer besser. Wir werden ja sehen, ob sich der Dalai Lama nun auch von seinen politischen Ansprüchen lösen kann.

SPIEGEL: Nicht nur in Tibet schreitet die Entwicklung rasend voran. Während der Westen bis zum Hals in Schulden steckt, erreichen Sie traumhafte Wachstumsraten. Hat der Kommunismus den Kapitalismus am Ende doch noch besiegt?

Fu: Wir sind doch nicht die Sowjetunion. Den ganzen Kalten Krieg lang sind sich der Westen und die Sowjetunion gegenseitig an die Gurgel gegangen, jeder sehnte das Ende des anderen herbei, das war doch euer strategisches Ziel. Das hat aber mit uns nichts zu tun.

SPIEGEL: China hielt Ende Juni US-Staatsanleihen im Wert von 1165 Milliarden Dollar - wirtschaftlich ist China schon heute eine Supermacht. Was bedeutet das für die politischen Machtverhältnisse?

Fu: Viele sagen, die Balance der Weltmacht verschiebe sich von West nach Ost. Wir glauben eher, dass sich die Macht einfach verteilt. Die bestehende Weltordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und etwa einer Milliarde Menschen zum Vorteil gereichte, muss reformiert werden. China ist nur eines der neuen Schwellenländer, Brasilien wächst, Indien wächst, auch Teile Afrikas. Künftig werden drei, vier Milliarden Menschen an diesem Industrialisierungsprozess beteiligt sein. Das sollte stufenweise geschehen, nicht durch Krieg, nicht durch Konflikte, sondern durch Dialog.

3. Teil: "China hat nicht die Absicht, die Welt zu regieren"

SPIEGEL: Und der Westen endet auf der Verliererspur?

Fu: Sie sind in Schwierigkeiten, aber Sie haben Schlimmeres als diese Wirtschafts-krise überstanden. Auch wir sind davon abhängig, dass Ihnen das gelingt. Ihre Verluste bedeuten ja nicht Gewinne auf unserer Seite. Wir sitzen in einem Boot. Wir sind wirklich besorgt, wenn die westlichen Wirtschaften in Schwierigkeiten sind. Deshalb sind es gute Nachrichten, dass Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy das Heft in die Hand nehmen wollen. Meine Kollegen und ich haben erst kürzlich über die Zukunft der Europäischen Union diskutiert. Wenn sie die Probleme angehen, wird es sicher nach vorn gehen, ansonsten wird die Euro-Zone kollabieren.

SPIEGEL: Was bedeutet es für China, wenn sich die Finanzkrise im Westen ausdehnt?

Fu: Alle werden leiden.

SPIEGEL: Für viele Beobachter hängt die Legitimation der chinesischen Regierung an ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Müssen Sie im Fall einer Wirtschaftskrise um die Stabilität in Ihrem Land bangen?

Fu: Ändern westliche Regierungen das Mehrparteien-System, wenn es zu einer Wirtschaftskrise kommt? Wohl kaum. Warum sollen wir bangen? Wir sind mit unserer Reform erst auf halbem Weg, und wir machen weiter.

SPIEGEL: Der Westen glaubte lange, die Entwicklungen in China seien von Vorteil für alle Beteiligten. Inzwischen verfestigt sich selbst in internationalen Institutionen wie der Welthandelsorganisation der Eindruck, die Chinesen wollten die Gewichte in der Weltwirtschaft zu ihren Gunsten verschieben, wofür der dauerhaft unterbewertete Renminbi nur ein Beispiel ist.

Fu: China hat nicht die Absicht, die Welt zu regieren. Aber wenn Sie sich weiterhin als Zentrum der Welt betrachten, das ein Monopol auf die Wahrheit besitzt, werden Sie sich immer unbequem fühlen, denn es gibt verschiedene Werte und Kulturen. Auch wenn Sie glauben, den Kalten Krieg gewonnen zu haben: Der Kalte Krieg ist jetzt vorbei, Schluss, aus. Das ist eine neue Welt. Kommen Sie herunter von der Vorstellung, Sie säßen auf der Spitze der Welt. Reden Sie auf Augenhöhe mit uns.

SPIEGEL: Sie pflegen engste Beziehungen zu Staatsführern wie Kim Jong Il in Nordkorea, dessen Volk hungert, weil er sich einer Öffnung verweigert, oder zu Nordsudans Präsident Umar al-Baschir, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht wird. Was ist Ihre Philosophie dahinter?

Fu: Unsere eigene Leidensgeschichte hat uns gelehrt, keinem Land etwas aufzwingen zu wollen. Wir sind ein ständiges Mitglied im Uno-Sicherheitsrat, wir haben Uno-Truppen im Sudan, 400 Soldaten. Wenn wir einen Staatsführer nicht mögen, haben wir aber doch nicht das Recht, uns in seine Regierung einzumischen, das führt zum Chaos. Denken Sie an Ihre eigenen nicht immer erfolgreichen Erfahrungen.

SPIEGEL: Sie meinen den Militäreinsatz in Ihrem Nachbarland Afghanistan.

Fu: Denken Sie darüber nach.

SPIEGEL: Sie schwächen doch insbesondere die Institution der Vereinten Nationen, indem Sie regelmäßig gemeinsame Erklärungen gegen Iran, Nordkorea oder Syrien, dessen Präsident Baschar al-Assad die Armee auf das eigene Volk schießen lässt, bis zur Wirkungslosigkeit abmildern. Wo endet Ihre Toleranz gegen Menschenrechtsverletzungen?

Fu: Im Fall von Iran geht es um die gesamte Sicherheitslage, deshalb haben wir dazu die 5-plus-1-Gespräche. Im Fall von Nordkorea gibt es Sechs-Parteien-Gespräche. Ich glaube, geduldige Diplomatie zahlt sich am Ende aus.

SPIEGEL: In Hinblick auf Iran könnte Geduld aber dazu führen, dass man am Ende das Rennen gegen die Zeit verliert.

Fu: Wir haben keine besseren Lösungen.

SPIEGEL: Wie sollen die Mächte China und USA angesichts solcher Meinungsunterschiede zusammenarbeiten bei globalen Herausforderungen wie Cyber-Sicherheit, Finanzsicherheit, Nahrungsmittelsicherheit und nuklearer Proliferation?

Fu: Wir müssen diese Mauer des Misstrauens überwinden. Uns nur von unseren eigenen Gefühlen oder Werten leiten zu lassen, wird zu großen Problemen führen. Ob es um Friedenseinsätze, um den Schutz der Schifffahrt vor Somalia oder um Klimaschutz geht, Sie werden in China stets einen engagierten Teilnehmer finden.

SPIEGEL: Wie fühlt es sich an, als neue Wirtschafts-Supermacht betrachtet zu werden?

Fu: Es schmeichelt einem.

SPIEGEL: Macht die Verantwortung Sie nicht auch nervös?

Fu: Gar nicht. Wir sehen uns nicht als Supermacht. Sie werden keine USA auf chinesischem Boden sehen und auch keine Sowjetunion. Sie werden ein kulturell reiches Land mit großer Bevölkerung sehen, zufriedener, glücklicher, zielbewusst und der Welt freundlich zugewandt. Machen Sie sich keine Sorgen um China. Dazu besteht kein Anlass.

SPIEGEL: Frau Ministerin, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Das Gespräch führte die SPIEGEL-Redakteurin Susanne Koebl in Peking

点评

老大欺负我们9成不懂德语哈  发表于 2011-8-24 06:52 AM
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发表于 2011-8-24 09:37 AM | 显示全部楼层
回复 小猩猩 的帖子

不敢不敢,英文版本没见,姑且用它兄弟代替, 注意是原版欧
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发表于 2011-8-24 10:02 AM | 显示全部楼层
回复 Jinan90 的帖子
Jinan90  老大欺负我们9成不懂德语哈  发表于 2011-8-24 12:52

那是照顾你,怕你看懂了上火
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 楼主| 发表于 2011-8-24 10:05 AM | 显示全部楼层
面瓜 发表于 2011-8-24 11:02
回复 Jinan90 的帖子

是要对鬼子生气, 还是对傅莹生气?
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发表于 2011-8-27 12:14 AM | 显示全部楼层
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